Garten

 

Vertragen die Kokons Frost?

Ja. Es sind einheimische Tiere, die Frostphasen gewöhnt sind.

 

Schaden hohe Temperaturen bei Versand den Kokons ?

Es sind einheimische Tiere, die im Herbst und Winter auch milde Phasen gewöhnt sind. Auch kann es im Hochwinter bei eisigen Temperaturen zu vorübergehenden Erwärmungen kommen, wenn z.B. die Sonne auf eine Hauswand mit Nisthilfen scheint. Dies alles schadet den Tieren nicht, so lange es sich nur um wenige Tage handelt. Bei einem Versand zu Frühlingsbeginn sollten die Kokons gleich nach Erhalt ins Freiland gebracht werden.

 

Ab wann können bzw. müssen die Kokons ins Freiland?

Sie können jederzeit ins Freiland. Am besten gleich nach Erhalt. Die Tiere schlüpfen aus, wenn ihre 'innere Uhr' und die Witterung passend sind.

 

Können die Nisthilfen im Winter im Freiland bleiben?

Ja, unbedingt. Die dort überwinternden Bienen-Larven brauchen die kalten Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit. Eine Lagerung im Kühlschrank, Keller o.ä. ist i.d.R. zu warm und die Tiere schlüpfen zu früh.

 

Warum sind im Sommer einige verschlossene Nistgänge wieder offen ?

Einige Mauerbienen errichten ihre Nestverschlüsse etwas unsorgfältig und der Erdpropfen wird durch Trocknung klein und locker und fällt einfach raus. In einigen Nestern können auch Wildbienen (z.B. Blaue Mauerbiene) oder Solitärwespen nisten, die zwei Generationen pro Jahr haben und im Frühsommer schlüpft die zweite Generation. Auch können Parasiten einen Mauerbienen-Nistgang befallen haben und schon im Frühsommer schlüpfen. Dies ist oft der Fall, wenn nur ein kleines Loch im Nestverschluß ist. V.a. im Winter versuchen Meisen und andere Vögel an die Mauerbienenbrut zu gelangen und öffnen Nestverschlüsse.

 

Brauchen Mauerbienen Obstbäume?

Nein. Sie besuchen gerne Obstbäume, weswegen sie oft als Obstbestäuber eingesetzt werden, aber sie kommen auch ohne sie zurecht. Die Rote und die Gehörnte Mauerbienen besuchen viele verschiedene Pflanzen und finden in jedem Garten bzw. in der Nachbarschaft etwas zusagendes.

 

Sollte man den Mauerbienen Honig oder Zuckerwasser anbieten, falls das Blütenangebot evtl. nicht reicht?

Mauerbienen nehmen kein Zuckerwasser oder Honig an, das tun nur Honigbienen und soziale Wespen. Die Mauerbienen finden fast immer genug Nahrung, evtl. auch 3 Nachbargärten weiter oder an blühenden Büschen.

 

Wieviele Mauerbienen benötige ich für meinen Garten ?

Mauerbienen braucht man nur einbringen, wenn man diese nennenswert als Bestäuber braucht und nicht genug andere Bestäuber vor Ort sind. Was in den meisten Hausgärten aber der Fall ist. Ggf. reichen je nach Gartengröße 10 - 100 Exemplare. Wenn sie in ihrem Garten ganz allgemein Wildbienen fördern möchten, ist es besser nur Nisthilfen für die bereits vorhandenen Arten einbringen (s. download Nisthilfen). Daneben kann man auch mit blütenreicher Bepflanzung helfen.

 

Muss ich Wildbienen-Nisthilfen im Winter reinigen ?

Nein, auf keinen Fall. In den Nisthilfen überwintern die Nachkommen der Wildbienen und anderer Insekten. Wenn man die Nisthilfen reingt, tötet man die Brut.

Ein Reinigen ist nur möglich bei Nisthilfen, bei denen ein Öffnen vorgesehen ist, also bei Stapelnisthilfen mit Holz- oder mdf-Brettchen. Diese Nisthilfen sind speziell für große Mauerbienen-Populationen als Bestäuber im Obstbau entwickelt. Dort nisten nur Mauerbienen und eine Öffnung zur Unterdrückung von Parasiten ist notwendig. Für Gärten sind solche Nisthilfen nicht notwendig und sie sollten ggf. auch nicht geöffnet werden. In Gärten kommen auch andere, sommeraktive Wildbienen vor, deren Brut beim Nestöffnen im Winter kaputt geht, selbst wenn man ganz vorsichtig ist (Verpilzung, Melitoba-Erzwespen-Anflug).

 

Wann sollte man Nisthilfen austauschen ?

Viele Nisthilfen kann man nicht reinigen, sondern kann sie austauschen, wenn dort nicht mehr viel los ist. Hierbei ist zu beachten, dass immer lebenden Bienen bzw. deren Brut in den Nisthilfen sind und man diese nicht zerstören sollte. Im Frühjahr, wenn die Bienen schlüpfen werden frei gewordene Nistgänge rasch wieder neu belegt.

Im Frühjahr vor einem Austausch sollten schon neue Nistmöglichkeiten angeboten werden, damit die Bienen Ausweichmöglichkeiten haben. Die alte Nisthilfen werden Ende Winter abgeräumt und an einem für Bienen unattraktiven, kühldunklen Ort (in Garage, Keller mit gekippten Fenster o.ä.) gelagert. Vorhandene Tiere können dann noch schlüpfen und abfliegen, werden aber nicht wieder diese Nisthilfen besiedeln. Im Juli sind dann auch die Sommerarten geschlüpft und man kann die alten Nisthilfen entsorgen.

 

Plötzlich waren die Bienen weg

Wenn die Bienen - ohne Schlechtwettereinbruch - plötzlich verschwinden, liegt ein bestimmter Verdacht nahe. Meisen fressen gerne Bienen. Die Tiere merken irgendwann, dass sich die Mauerbienen früh morgens zum aufwärmen auf dem Nistplatz sonnen. Da sie aber noch von der nächtlichen Kälte träge sind, sind sie eine leichte und attraktive Beute für hungrige Meisen, die die Mauerbienen massiv dezimieren können.
 
Im Garten kann man es als Teil des natürlichen Nahrungsnetzes sehen - denn auch die Vögel leiden unter dem allg. Insektenrückgang und freuen sich über Nahrung.

Um den Vogelfrass zu reduzieren, sollte man darauf achten, dass sich die Meisen nicht direkt bei der Nisthile auf die Lauer setzen können. Also Äste wegnehmen und potentielle Sitz-Flächen mit einem welligen Gitterdraht abdecken, oder um oder vor der Nisthilfe Hasendrahtgitter anbringen, um den direkt Vogel-Anflug zu erschweren.